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Umkehren ist oft eine gute Option, wenn man sich verirrt hat. Hänsel und Gretel hatten in Grimms Märchen dafür weisse Steinchen ausgestreut, später leider nur noch Brotkrumen. Weil die Krümel im Märchen von den Vögeln aufgepickt wurden, gabs keinen Weg aus dem Wald.
Umkehren ist in der Politik ein Weg, der selten gewählt wird. Man stelle sich vor, dass die Öffentlichkeit Leistungen zufolge Spardrucks einstellen würde, die heute eingeführt sind. Zum Beispiel: die Kindergärtler ein Jahr später und nur noch von 9 bis 11 Uhr betreuen. Die Bibliothek von den Kirchgemeinden führen lassen. Eine Gemeindekrankenkasse mit minimalen Leistungen anbieten. Nachtwächter statt Strassenlampen einsetzen. Strassen privat unterhalten. Schwimmbad und Fussballplatz über private Aktiengesellschaften betreiben. Angehörige zu Hause unentgeltlich pflegen.
Aktuell diskutiert der Kantonsrat ein Sparprogramm. Diese Programme rütteln selten an Eingeführtem. Statt die «Bestellung» zu überdenken, wird weit hinter dem Komma gedacht. Man bezichtigt sich allseits der Ineffizienz.
Zu vergeben sind in Grimms Märchen die Rollen der Hexe, der bösen Stiefmutter, des schwachen Vaters, der Kinder sowie der Vögel im Wald. Ob sich in der aktuellen Besetzung ein Weg vom Lebkuchenhaus aus dem Wald findet? Man muss auch zurückwollen.
Lucas Keel
Gemeindepräsident