Vor Hitze schützen – neue Plattform
Schatten von Vordächern und Bäumen, bewegtes Wasser: Bewährte Rezepte gegen die Hitze. Im Schatten von Bäumen etwa kann es laut Fachleuten bis zu 7 Grad Celsius kühler sein als nebenan ausserhalb des Schattens. Ein guter Grund für Bäume in der Siedlung.
Längere und intensive Hitzewellen beeinträchtigen zunehmend die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung. Ab Temperaturen von 30 Grad Celsius steigt die Gefahr für hitzebedingte Beschwerden und Erkrankungen deutlich. Anhaltend hohe Temperaturen können zu Symptomen wie Müdigkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit oder Muskelkrämpfen führen. Nächtliche Hitze verschärft die Belastung zusätzlich, weil sich der Körper nicht erholen kann. Zudem nimmt bei Sommerhitze die Ozonbelastung zu, mit Auswirkungen auf Atemwege und Lungenfunktion. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kleinkinder, Schwangere und Personen mit chronischen Erkrankungen. Denn Hitze verschlimmert auch bestehende Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes oder Atemwegserkrankungen.
Hitzeaktionsplan soll helfen
Um den gesundheitlichen Risiken von Hitze gezielt zu begegnen, erarbeitet der Kanton St. Gallen gemeinsam mit verschiedenen Partnern einen Hitzeaktionsplan. Der Plan ist Teil der kantonalen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel. Dabei setzt der Kanton auf die Zusammenarbeit verschiedener Akteure, auf Prävention, Sensibilisierung und strukturelle Anpassungen. Zentrales Element ist eine neue Plattform mit Informationen und Handlungsempfehlungen. Und hier sind diese Informationen zu finden: hitzeplan-sg.ch
Tipps und Empfehlungen
Ist die Hitze da, kann man sich schützen. Die neue Website bietet umfassende Informationen zur Vermeidung von Hitzeerkrankungen wie Sonnenstich und Hitzschlag. Sie zeigt auch, wie man im Notfall richtig handelt. Zudem finden sich praktische Tipps – von Sport und Veranstaltungen bei Hitze bis hin zu den Auswirkungen von Medikamenten und dem Arbeiten bei hohen Temperaturen.
Babys und Kinder schützen
Säuglinge und Kleinkinder benötigen an Hitzetagen besonderen Schutz, denn sie können sich weniger gut an hohe Temperaturen anpassen. Ihr Körper erwärmt sich deutlich schneller, kann Wärme weniger gut ableiten. Kinder benötigen im Verhältnis zur Körpergrösse mehr Flüssigkeit und dehydrieren schneller. Auch das Risiko für Sonnenbrand oder Sonnenstich ist bei kleinen Kindern höher. Babys im ersten Lebensjahr sollten gar nicht an die Sonne. Auf das Thema Kinder und Hitzewelle geht eine Broschüre auf hitzeplan-sg.ch im Detail ein.
Massnahmen zum Hitzeschutz
Auch auf langfristige und nachhaltige Massnahmen geht hitzeplan-sg.ch ein. Wirksamster Schutz vor Hitze ist es, zu verhindern, dass sich die Umgebung stark aufheizt. Die Rezepte sind bekannt. Begrünung von Aussenräumen, Bäume, Sträucher und Hecken pflanzen, für Beschattung sorgen, Asphaltflächen entsiegeln, Dächer und Fassaden begrünen. Auch dazu gibt’s ergänzende Infos auf der neuen Plattform. Und an diesen Themen arbeitet auch die Gemeinde seit Jahren. Biodiversitätsflächen, Begrünungen, Beschattung von Gewässern, Strassen und Plätzen durch Bäume, Versickerungsflächen: Je besser sich eine Siedlung an die Folgen der Klimaerwärmung anpasst, desto lebenswerter bleibt sie. Die Herausforderungen dabei sind enorm. Und auch Private können dazu wertvoll beitragen. Im Sinne von «Jetzt für morgen». Schon kleine Massnahmen helfen für mehr Gesundheitsschutz. Für alle.
Zusammenarbeit für mehr Wirkung
Der Hitzeaktionsplan basiert auf einer breit abgestützten Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren: Kanton St. Gallen, Ärztegesellschaft des Kantons St. Gallen, Apothekerverband St. Gallen / Appenzell, Verband St. Galler Gemeindepräsidien, Ostschweizer Kinderspital, Verein Ostschweizer Kinderärzte, Ostschweizer Sektion des Hebammenverbandes, Ostschweizer Verein für das Kind, Mütter- und Väterberatung Ost, Pro Senectute, Spitex SG/AR/AI, Curaviva St. Gallen, Krebsliga Ostschweiz, Stadt St. Gallen.