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01.05.2025
Kommentar des Gemeindepräsidenten
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Frage

«Es gibt keine dummen Fragen, nur ebensolche Antworten!» Dieser Satz hatte lange seine Berechtigung. Er sollte jedoch kritisch überdacht werden.

Heutzutage kann man frisch und frech drauflosfragen, ohne sich selbst den geringsten Gedanken zu machen. Google hat mit seiner Eingabezeile die Hürde, Fragen zu stellen, tief herabgesetzt: Schnell eintippen statt 5 Sekunden studieren. Auch in Gruppen wird eher eine Suchmaschine gefragt als diskutiert. «Schau doch schnell nach.»

Weil es so einfach geworden ist, Fragen zu stellen, weil keine Hemmschwelle, keine Hürde mehr überwunden werden muss, hat, so meine These, auch die Antwort an Wert verloren. Man muss sich nichts merken, kann ja wieder fragen.

Ein Indiz für den Wertverlust der Antwort ist, dass künstliche Intelligenz (KI) mittlerweile Vorschläge macht, wie man seine Frage ergänzen oder optimieren könnte, auf dass eine bessere Antwort möglich sei. Wenn das kein Wink mit dem Zaunpfahl ist. Vorderhand ist dieser nur der KI erlaubt.

Lucas Keel
Gemeindepräsident