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15.07.2025
Allgemein , Schulraum
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«Die neue Schule soll ein Projekt für alle sein»

Aus der letzten Schulraum-Abstimmung hat die Gemeinde ihre Lehren gezogen und will die Uzwilerinnen und Uzwiler nun aktiver einbinden und informieren. Deshalb begleitet eine Echogruppe aus engagierten Einwohnerinnen und Einwohnern die Entwicklung des neuen Schulprojekts. Unter der Leitung von Marion Harzenmoser moderiert Joris Van Wezemael diesen Mitwirkungsprozess. Der Mediator und Raumplanungsexperte erklärt, wie er die Gemeinde unterstützt.

Joris Van Wezemael ist Wirtschaftsgeograf und Privatdozent an der ETH Zürich. Er verfügt über Abschlüsse der ETH Zürich, des Massachusetts Instituts of Technology, der Universitäten Zürich und Rochester und ist ausgebildeter Mediator und Coach. In Uzwil moderiert er unter der Leitung von Schulpräsidentin Marion Harzenmoser den Mitwirkungsprozess zum Schulraumprojekt.

Joris Van Wezemael, Sie unterstützen die Gemeinde Uzwil auf dem Weg zu einem mehrheitsfähigen Schulhaus-Projekt – was ist Ihre Aufgabe?
Schulpräsidentin Marion Harzenmoser hat mich im Namen der Gemeinde engagiert, um die Anlässe mit den interessierten Personen so zu gestalten, dass möglichst viele Menschen ihre Perspektive einbringen können. 

Welche berufliche Erfahrung bringen Sie für diese Aufgabe mit?
Ich bin Geograf und habe dann im Bereich Areal- und Immobilienentwicklung gearbeitet. In meinem ganzen Berufsleben habe ich oft vermittelt, das liegt mir. Deshalb habe ich Ausbildungen als Mediator und als Coach gemacht. Heute berate ich seit mehreren Jahren öffentliche und private Institutionen.

Nach der Abstimmung wurde Kritik laut an der unzureichenden Kommunikation. Wie geht die Gemeinde mit Ihnen darauf ein?
Es ist wie überall: Wir Menschen möchten gehört und verstanden werden. Die Einwohnerinnen und Einwohner möchten Ihre Anliegen deponieren und sich einbringen können. Dass das gelingt, ist Marion Harzenmoser ein grosses Anliegen. Es geht darum, zuzuhören, an den Entscheidgrundlagen zu arbeiten und eine gute Lösung zu finden. Dabei können wir auf einer soliden Basis aufbauen, die Marion Harzenmoser mit ihrem Team erarbeitet hat.

Was fällt Ihnen an der Situation in Uzwil besonders auf?
Der Wille, aus dem Vergangenen zu lernen, es besser zu machen. Bei Marion Harzenmoser ist der Anspruch klar: Es soll ein Schulprojekt entstehen, das in Uzwil verankert ist, mitgetragen wird und Rückhalt hat. Dazu zählt, dass man mitwirkt, mitdenkt, mitdiskutiert. Dabei begleite ich die Gemeinde.

Wie sehen die ersten Schritte für die Mitwirkung aus?
Zu Beginn klärt der Gemeinderat: Wozu können wir in der Echogruppe Inputs geben, was ist fix? Das können Finanzen sein oder Standorte. Diese Grenzen sind sehr wichtig. Dann definieren wir, worüber man tatsächlich diskutieren kann, wo es noch Spielraum gibt. Wenn das klar ist, versuchen wir zusammen mit der Echogruppe herauszufinden, welche Ideen es gibt für die Gestaltung dieses Spielraumes.

Wie gehen Sie danach vor, welche Formate sind geplant?
Die Gemeinde hat bereits eine Echogruppe gebildet, die aus einem Mitwirkungsanlass hervorgegangen ist. Zusätzlich haben sich ein knappes Dutzend Personen aus der Bevölkerung bei der Gemeinde gemeldet, weil sie sich beteiligen möchten. Das ist grossartig! Wir haben Menschen dabei, die kritisch sind und bereit, ihre Interessen einzubringen und an einer Lösung mitzuwirken. Nun möchten wir die Bedürfnisse dieser Teilnehmenden abholen. Bei Bedarf führen wir auch vertiefte Gespräche zu spezifischen Themen. Zusätzlich öffnen wir den Kreis nochmals mit einem Grossgruppen-Anlass, zu dem die gesamte Bevölkerung eingeladen ist. Alle Anlässe sind abends geplant, damit möglichst viele Menschen dabei sein können. Mit dem ersten Echogruppen-Anlass starten wir am 28. August.

Was wünschen Sie sich persönlich von der Mitwirkung in Uzwil?
Ich wünsche mir, dass man die Interessen der Teilnehmenden hört und sie in einen Dialog bringt, dass wir gemeinsam definieren, was das Schulraumprojekt leisten muss. So entsteht die Basis für ein Projekt, das die Uzwilerinnen und Uzwiler überzeugt, getragen wird und für die Zukunft taugt.