Dicht
Der Begriff «Dichte» kann nebst seiner physikalischen Bedeutung auch mit Emotionen und Wirkung zu tun haben. Wir reden von dichtem Verkehr, dichter Hecke, dichten Gedanken, dichter Bebauung.
Die physikalische Dichte ist da viel einfacher. Man teilt einfach Gewicht durch Volumen und gibt kg pro m3 an. Ein Beispiel: Ein Eiswürfel schwimmt, weil Eis eine geringere Dichte als Wasser hat.
Bei der räumlichen und der emotionalen Dichte ist wesentlich, wer zuerst ist. Für den Ersten, für die Erste gibt es noch keine Dichte. Diese entsteht mit dem Zweiten, Dritten usw. In der Schweiz ist es schwierig, der Erste zu sein. Meist ist bereits jemand auf der Strasse, hat’s schon ein Haus nebenan. In einem Umfeld, in dem nicht jeder der Erste sein kann, ist gut auskommen das Ziel. Die Ortsplanung liefert mit Zonenplan und Baureglement wichtige Grundlagen dafür: die richtige Dichte am richtigen Ort.
Es gibt Themen, mit denen man sich sorgfältig auseinandersetzen muss, weil ihre Auswirkungen nicht auf den ersten Blick sichtbar sind. Unser Gefühl für Dichte gehört dazu. Die unterschiedliche Dichte von Eis und Wasser erkennen wir noch leicht. Aber wie ist es, wenn Wasser zu kochen beginnt und verdampft?
Lucas Keel
Gemeindepräsident