Bild
Welche Konsequenz hat die allzeit bereite Kamera? In Urzeiten sah der Mensch sein Anlitz in einem ruhigen Wasser oder auf einer polierten Metalloberfläche. Nur Wenige wurden portraitiert und wie heute retuschiert. Ein Bild von sich zu haben war ein Statussymbol. Später gab es gestellte Familienfotos. Wer sich in der Zeitung sah, schnitt den Artikel aus.
Ein Bild stützt die Erinnerung, ohne wüsste ich vieles nicht mehr. Es hält Momente gefangen, positive und solche, die man gern loswürde. Das Lächeln auf einem Bild entspricht vielleicht nicht dem Vorher und dem Nachher. Das führt zur Frage, was echt ist.
Unser Selbstbild ist geprägt von einer Sammlung fixierter Zustände, ab dem Babyalter, oft mit inszenierter Fröhlichkeit. Wohin führt das, zum optimierten Menschen? Was macht das mit der Gesellschaft? Man siehts im Spiegel.
Lucas Keel
Gemeindepräsident