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17.08.2023
Allgemein
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Strassenbauprogramm: Uzwil fordert

Der Kanton hat den Gemeinden den Entwurf für das nächste Strassenbauprogramm unterbreitet. Es zeigt auf, wo der Kanton in den Jahren 2024 bis 2028 Massnahmen umsetzen will. Uzwil ist mit dem Entwurf nicht zufrieden und hat klare Forderungen nach St. Gallen adressiert.

Das Strassenbauprogramm unterscheidet zwischen Massnahmen, die mit hoher Priorität in den Jahren 2024 bis 2028 umgesetzt werden sollen. Das sind sogenannte A-Massnahmen. Projekte zweiter Priorität führt es als sogenannte B-Massnahmen. Sie sind Ersatzprojekte, welche bei Bedarf nachgezogen oder eher mit dem nächsten Strassenbauprogramm in den Jahren 2029 bis 2033 umgesetzt werden sollen.

Bahnhofstrasse fortsetzen
Im Februar 2022 hat der Uzwiler Gemeinderat dem Kanton Anträge eingereicht, was im nächsten Strassenbauprogramm zu berücksichtigen ist. Es waren dies das Betriebs- und Gestaltungskonzept für die Bahnhofstrasse als Fortsetzung der laufenden Arbeiten im Zentrum Uzwil in Richtung Niederuzwil und über die Ochs-enkreuzung bis zur Augartenkreuzung. Dieses Vorhaben hat die Regierung als B-Massnahme ins Strassenbauprogramm aufgenommen. Das passt aus Uzwiler Sicht.

Gesamtsicht Gupfenstrasse-Augarten
Seit dem Jahr 2020 laufen gemeinsam mit dem Tiefbauamt des Kantons Planungsarbeiten für die Neugestaltung der Gupfenstrasse vom Augarten bis zum Coop-Kreisel. Schliesslich ist die Gupfenstrasse für den Lebensraum Oberbüren bis Oberuzwil die wichtigste Verbindungsachse, wichtiger noch als die Bahnhofstrasse. Und für Uzwil ist klar: Es braucht ein durchgängiges Gesamtkonzept der Achse, unabhängig davon, ob sie auf Teilstücken eine Kantons- oder Gemeindestrasse ist. Das Gesamtkonzept muss auf die Sanierung der Augartenkreuzung abgestimmt sein. Die Kreuzungssanierung ist als A-Massnahme Teil des 18. Strassenbauprogrammes.

Lärmschutz, Bus, Knoten
Mit dem Gesamtkonzept für die Gupfenstrasse müssen alle Themen rund um die Achse beleuchtet und im Interesse der Gesamtsicht gelöst werden: Die Gestaltung des Knotens Meisenstrasse - Gupfenstrasse, die Busbevorzugung auf der Gupfen-strasse und an der Augartenkreuzung, der Langsamverkehr, die Lärmschutzwand entlang der Gupfenstrasse und die Auswirkungen der Sanierung der Augartenkreuzung aufs Strassennetz, etwa auf die Langsamverkehrsführung Augarten-Bahnhofstrasse. Schliesslich beeinflussen all diese Themen auch die Sanierung der Augartenkreuzung. Für den Uzwiler Gemeinderat ist unverständlich, dass diese zwingenden Betrachtungen nicht gleichzeitig wie die Sanierung der Augartenkreuzung vorgesehen sind und im Strassenbauprogramm nicht berücksichtigt wurden. Der Gemeinderat pocht deshalb mit Vehemenz darauf, diese Gesamtsicht koordiniert mit der Sanierung der Augartenkreuzung durchzuführen.

Flawilerstrasse: beschleunigen!
An der Flawilerstrasse ab Kreisel bis Gemeindegrenze bestehen Sicherheitsdefizite, besonders für den Fuss- und Veloverkehr. Sie müssen zeitnah behoben werden. Auch die Wohnhäuser an der Flawilerstrasse mit ihren Ein- und Ausfahren haben Sicherheitsdefizite, welche in der Gesamtbetrachtung gelöst werden müssen. Entsprechend war bereits im 17. Strassenbauprogramm als A-Massnahme vorgesehen, Verbesserungen umzusetzen. Sie sind nicht erfolgt. Und sind im 18. Strassenbauprogramm nun nur noch als B-Massnahme vorgesehen. Der Kanton hat offenbar nicht pressant, Lösungen umzusetzen. Uzwil will daran festhalten und arbeitet parallel an einer Lösung für den eigenen Teil der Flawilerstrasse mit Badiverkehr und dem Zugang zum Seniorenzentrum.

Dorfgestaltung Henau: beschleunigen!
Die Zentrumsgestaltung Henau ist im regionalen Agglomerationsprogramm als Massnahme vorgesehen, welche zwischen 2024 und 2027 umgesetzt werden soll. Im 18. Strassenbauprogramm ist sie nun nur als B-Massnahme geführt, sie soll mit dem 19. Strassenbauprogramm ab 2029 umgesetzt werden. Das ist zu spät, weil dann die Bundesmittel, welche für die Massnahmen des Agglomerationsprogrammes erhältlich sind, nicht mehr fliessen würden. Auf diese Mittel will Uzwil nicht verzichten und hat dem Kanton beantragt, das Vorhaben als A-Massnahme ins Strassenbauprogramm aufzunehmen.

Industrieerschliessung Niederuzwil
Mit Einbezug der Bevölkerung ging die Gemeinde der Zukunft der Markstrasse nach. Teil dieser Befassung war auch die Frage, ob und wie das Industriegebiet an der Marktstrasse anders als heute erschlossen werden könnte. Auch grosse Würfe wurden diskutiert. Etwa die Vergrösserung des Industriegebietes und seine Neuerschliessung via Oberbüren, um die Marktstrasse zu entlasten. Oder die direkte Anbindung des Gebiets an die Augartenkreuzung. Diese Idee scheint als langfristige Vision, nicht für heute und morgen, eine Option. Hingegen wurde die Erschliessung via Oberbüren verworfen. Sie ist zu aufwändig. Bäche und die Autobahn müssten gequert werden, die Grundwasserschutzzone wirft Fragen auf. Unerwünschter Umgehungsverkehr des Augartens wäre programmiert. Auch die etwas krude Idee, die alte Betonstrasse zwischen Henau und Oberbüren wieder in Betrieb zu nehmen, würde zu diesen unerwünschten Nebeneffekten führen. Ganz abgesehen davon, dass heute die Autobahn auf dem Trassee der damaligen Betonstrasse führt. Eine Parallelstrasse zur Autobahn von Oberbüren bis Henau kann kein Thema sein. Auch wenns derzeit rund ums Industriegebiet Marktstrasse keine grossen Würfe gibt: Deutliche Verbesserungen sollte die interne Entflechtung des Wohn- und Industrieverkehrs bringen. Der Hummelweg soll künftig der Erschliessung der Wohngebiete dienen. Eine neue Stichstrasse ab der Marktstrasse in Richtung Areal Remund – Scheitlin Papier soll den Industrieverkehr aufnehmen.